Aslan der Töter tat das, was er am Besten konnte: Er tötete. Er tötete Menschen und blieb dazu in seiner menschlichen Form, so dauerte der Todeskampf länger und bereitete ihm größeres Vergnügen.
"Und sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter."
Er stand im Käfig und drosch mit bloßen Händen auf seinen Gegner ein, einen muskelbepackten Hünen, der die Zähne fletschte und schmutzig kämpfte. Aslan konnte die Selbstsicherheit und Überheblichkeit seines Gegners spüren, während er ihm tänzelnd auswich. Niemand hier wusste, wer er wirklich war, niemand kannte seinen wahren Namen. Für die schreiende Menge, die sich um den Käfig drängte und die Kämpfer lautstark anfeuerte, war er nur einer von vielen, die hier heute Abend ihr Glück im Käfig versuchten und an deren Schweiß, Blut und Schmerz sie sich ergötzten. Vielleicht hatte sich Aslan deshalb von Anfang an auf der Erde so wohlgefühlt. Es gab eine Verbundenheit zwischen seiner Rasse und der Rasse der Menschen, beide scheuten sie nicht davor zurück, in die tiefsten Abgründe der Seele zu blicken.
Aslan wirbelte herum und legte etwas mehr Kraft in seine Schläge. Er konnte die beginnende Verwirrung seines riesigen Gegners spüren. Langsam schlug die Verwirrung in Angst um, als ihm Aslan geduldig und ohne Eile Schmerzen bereitete, ihm eine Verletzung nach der anderen zufügte. Schließlich kam sie, die Verzweiflung, auf die er gewartet hatte. Mit einer schnellen Schlagfolge brach er dem Hünen Arme und Beine. Dann zog er das Messer, das der Hüne in seiner Hose versteckt hatte. Aslan hatte natürlich die ganze Zeit gewusst, dass sein Gegner ein Messer hatte, aber er ließ seine Gegner gern in dem Glauben, überlegen zu sein, denn dann war die Verzweiflung, die sie überkam, wenn ihnen bewusst wurde, dass ihre Leben zu Ende ging, umso größer. Er kostete den Augenblick aus, labte sich an dem Entsetzen, das seinen Gegner in dicken, dunklen Schlieren umgab. Und an der grausigen Faszination der Zuschauer, die darauf warteten, dass er es zu Ende brachte. Er stieß dem Hünen das Messer in den Bauch. Es würde ungefähr zwei Minuten dauern, bis er verblutete. Lang genug, um sich an seiner Todesangst zu laben.
Die Lust und die Schreie der Zuschauer wirkten wie ein Verstärker für die Angst und die Verzweiflung des Sterbenden und als Aslan den Käfig und die Arena verließ, war er gesättigt und gestärkt.