Nele trat zur Tür, die hellblau gestrichen war, und klopfte vorsichtig an. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. War jemand da? Und wenn nicht, sollte sie dann einfach hineingehen? Vielleicht gab es ja ein Telefon oder einen Computer, mit dem sie Hilfe holen konnte? War das Einbruch oder ein Notfall? Abrupt öffnete sich die Tür.
Nele versucht, mit einem einsamen Trekking auf der isländischen Insel Hornstrandir ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Was dann passiert, könnt ihr in der Geschichte "Island - Das Feenkind" in meinem Buch "Joe Anne - Inselträume - Romantische Geschichten zum Träumen" nachlesen. Erhältlich als TB und eBook auf Amazon.
Aus der Geschichte:
"Was willst du?" fragte sie der vermutliche Hausbesitzer unwirsch und unfreundlich.
Nele starrte den Mann an, der ihr die Tür geöffnet hatte. Er sah genau so aus, wie sie sich immer einen Wikinger vorgestellt hatte, die blonden Haare im Nacken zusammengefasst, mit einem blonden Vollbart, kobaltblauen Augen und muskulösen, breiten Schultern. Nur dass er klein war. Ziemlich klein. Als sie nicht sofort antwortete, machte er Anstalten, ihr die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Nele schluckte.
"Ich habe ein Kind gefunden", stammelte sie hastig.
Der Mann kniff die Augen zusammen und musterte sie, als ob sie geistesgestört wäre.
"Ein Kind."
"Ja, ein Kind. Genau genommen ein Neugeborenes. Ich brauche deine Hilfe, sonst stirbt es."
Nele war selbst überrascht wie flehend ihre Stimme klang. Ganz offensichtlich glaubte der Mann ihr nicht, da er schon wieder Anstalten machte, die Tür zu schließen. In dem Augenblick begann der Winzling in Neles Tragetuch zu weinen. Der Gesichtsausdruck des Mannes änderte sich schlagartig von mürrisch zu besorgt. Er packte Nele am Arm und zog sie mit überraschender Kraft ins Haus.
